November 27, 2014

Fliegen

Fliegen.
Das wäre schön.
Sich au dem Fenster stürzen und nicht fallen, sondern aufsteigen, schweben, fliegen!
Wie ein Vogel oder eine Libelle oder welche Kreatur man am meisten mit dem Fliegen verbindet.
Sodass man landen kann.
Sodass man auch wieder aufsteigen kann, wenn man fällt.
Fliegen.
Am einem Tag mit Sonnenschein.
An einem Tag, an dem kein Flugzeug fliegt und keine Regenwolken am Himmel sind.
Mit großen Flügelschlägen in die Freiheit fliegen und nicht mehr landen.
Und wenn, dann weit weg von zu Hause in einem fremden Land mit fremden Menschen, wo man ganz von vorne anfangen und es besser machen kann.
Sozusagen für einen Moment dem Alltag entfliehen.
Dem "Freundeskreis", in dem man verhasst ist.
Der Flasche, mit der man sich betrinkt.
Dem Elternhaus, in dem man nicht mehr willkommen ist.
Den Drogen, mit denen man sich berauscht.
Dem Glück, was man nie hatte.
Den Klingen, mit denen man sich ritzt und dem Suizid, den man eigentlich vorhatte.
Ein Gefühl von Freiheit und Schwerelosigkeit verspüren, anstatt von Schmerz und Kummer.
Spaß haben, glücklich sein.
Zwei simple Dinge, die so ziemlich jeder Mensch verspürt.
Aber das ist ein großer Traum.
Viel zu groß
Einmal Spaß und Glück zu verspüren, das wäre purer Luxus.
Kein Streit, keine Hänseleien, sondern Freundlichkeit und Respekt.
Freundlichkeit und Respekt.
Spaß und Glück.
Fremdwörter.
Wird so etwas je kommen?
Von alleine?
Wird man jemals fliegen können?
Einfach so, ohne Flugzeug oder sonstiges.
Wird der Mensch jemals in der Lage sein, vor seinem eigenen Leben davonzulaufen?
Oder sind wir für immer auf der Brücke zwischen einem schrecklichen Leben und einem frühen Tod gefangen mit der Angst, dass man fallen könnte?

July 31, 2014

Without Any Solution

Gefühlswirrwarr.
Ein großes Durcheinander.
Ein riesiges Chaos.
Ich weiß nicht, wohin mit meinen Gedanken.
Ein riesiger Knoten aus Gefühlen und Fragen.
Ein Rätsel, was gelöst werden muss.
Doch wo fängt man an?
Zieht man an einem Strang, kann man diesen ein Stück weit befreien.
Doch der Rest wird nur noch enger verknotet und komplizierter.

Und wo ich mich so durch meine Gedanken und Gefühle wühle, merke ich: Es fehlt etwas. Etwas, von dem ich dachte, dass ich es bereits gefunden hätte, doch dem ist nicht so. Etwas, dass eigentlich notwendig für mein Leben ist, was ich schon immer brauchte und kurzzeitig hatte. Es fehlt und hinterlässt ein Loch.

Ich will es nicht fühlen.
Ich darf es nicht fühlen!
Wieso kommt es ab und zu wieder hoch?
Ich verdränge es so sehr und rede mir ein, dass da nichts ist, dass ich mir das nur einbilde.
Aber wieso sollte ich so viele innerliche Gefühlsausbrüche deswegen haben, wenn da „nichts ist“?
Es ist so kompliziert.
Warum tue ich mir das eigentlich an?
Ich will es jemandem erzählen.
Doch niemand würde es verstehen.
Ich habe zu wenig Worte, um genau zu beschreiben, was ich fühle, damit es jemand anders auch versteht.
Ich kann das nicht.
Ich muss damit irgendwie selbst fertig werden.
Manchmal geht es, manchmal denk ich einfach gar nicht daran und vergesse es.
Doch in manchen Momenten denke ich zu viel nach.
Und in diesen Momenten schleudern meine Gefühle und Gedanken in meinem Kopf durcheinander und ich weiß nicht mehr weiter.
So wie jetzt.
Was soll ich tun?
Wenn es doch keine Lösung gibt?
Wo liegt überhaupt genau das Problem?
Das Ganze ist so kompliziert, dass ich selbst schon gar nicht mehr durchblicke.
Und wenn ich es nicht verstehe, wer dann?
Und wie sollte mir dann dabei geholfen werden können?
Diese Mischung der Gefühle macht es nicht einfacher.
Liebe, Hass, Eifersucht, Neid, Trauer, Freude, Glück, Wut.
Diese Worte beschreibend nicht annähernd meine Gefühlswelt.
Und doch sind sie alle zu einem gewissen Grad vertreten.
Ich weiß gar nicht, wie ich das alles beschreiben soll.
Es ist einfach viel zu viel, um es einfach in Worte zu fassen.
Mir bleibt nur das hier.
Und es reicht nicht aus.
Ich will mich wem anvertrauen.
Irgendwem.
Jemandem, der niemandem etwas erzählt.
Und mich vielleicht sogar versteht.
Obwohl das vielleicht ein wenig zu viel verlangt ist.
Doch wer?
Ich suche und suche, doch finde ich diese Person nicht.
Die mich gut genug kennt.
Vor der es mir nicht unangenehm ist, irgendwas zuzugeben.
Die mir zuhört.
Die für mich da ist, egal, was ist.
Die sich nicht angegriffen oder verletzt fühlt, wenn ich ihr was erzähle.
Die manchmal auch einfach nur da ist, wenn es mir schlecht geht.
Ohne, dass ich irgendwas sagen oder erzählen muss.

Und so sitze ich hier.
Verzweifelt suchend.
Ohne etwas zu finden.
Hoffnungslos.

February 23, 2014

Going Down

Die Welt bricht über mir zusammen.
Wie eine große Welle bricht und fällt sie und nichts kann sie aufhalten.
Es ist laut und der Wind tost.
Ein Moment, dann ist es vorbei.
Plötzlich ist alles ruhig.
Die Stille drückt auf meine Ohren und das Atmen fällt mir schwer.
Ich will ans Ufer schwimmen, wieder Boden unter meinen Füßen.
Halt im Leben und Stabilität.
Das Wasser ist sehr tief und drückt auf meine Brust, so wie der Schmerz auf mein Herz drückt.
Ich schwimme und schwimme, doch ich komme nicht an.
Ein Holzbrett treibt auf dem Wasser.
Ich sehe es, schwimme darauf zu und klammere mich daran fest.
In diesem Moment mein einziger Halt.
Ich umklammere es, will es nicht loslassen, will den Halt nicht verlieren.
Ich spüre eine leichte Brise.
Sie wird nach und nach stärker bis mir der Wind um die Ohren pfeift.
Auch das Wasser wird wieder unruhig.
Es schwappt mir ins Gesicht und die Wellen beginnen, sich abermals aufzubäumen.
Ich klammere mich fester an mein Brett, will es nicht verlieren, doch der Wind und die Wellen sind zu stark.
Eine riesige Welle reißt mir das Holzbrett aus den Armen und drückt mich unter Wasser.
Ich kann nicht atmen und versuche panisch, wieder an die Oberfläche zu gelangen.
Doch als ich dachte, ich hätte die Luft erreicht, zieht mich die nächste Welle in die Tiefen.
Es schmerzt in meiner Brust.
Ich brauche Sauerstoff.
Ich brauche es, um zu überleben, doch es ist nicht da, nicht erreichbar.
Ich werde schwach und verliere Kraft in den Armen.
Ich befehle ihnen, zu schwimmen, doch sie reagieren nicht.
Ein weiterer Versuch.
Wieder nichts.
Ich gebe es auf, es macht schließlich wenig Sinn.
Das Wasser und nach meinem Gefühl auch die ganze Welt drückt auf meinen Körper und befördert mich weiter in die Tiefe.
Mein Bewusstsein schwindet und irgendwann spüre ich nichts mehr außer die Leere, die mich umgibt.